Durch gewisse Umstände auf der Arbeit, fing die Depression meiner Frau Ende November wieder an sich bemerkbar zu machen, indem sie die Dosis ihrer Medikamente erhöhte, um arbeiten gehen zu können. Sie war ein wenig angespannter als sonst, brauchte auch mehr Schlaf
Vor dem Lok down ging meine Frau regelmässig zu ihrem Psychiater und sie hatte Ihre Krankheit im Griff, auch im Lok down machte sie die Einkäufe alleine, für uns und ihre Mutter: Sie wollte das so.Im Lok down wurde der Radius meiner Frau immer mehr eingeschränkter, Restaurant, Kino, Shoppen gingen nicht mehr. Wir gingen jeden Tag in den Wald spazieren, das Wetter war gut. Sie machte auch alles mit.Was dazu kam, wir waren am Bauen und es ging nicht voran, alles ging so schleppend…das lastete auch auf schwer auf Ihr.Im Home Office kippte sie dann, konnte nicht mehr, weinte sie würde das nicht schaffen, und nahm sich ein RDV bei einem Psychiater in einer Klinik, sie wurde krank gemeldet, bekam andere Medikamente.( Damals durfte nur eine Person in die Klinik hinein, und sie wollte auch nicht das ich mitgehe wegen der Ansteckungsgefahr)Es ging ihr immer schlechter, (2 Monate kämpfte sie schon gegen die Depression)die Tränen kamen beim Sprechen, sie konnte ihre Tränen nicht steuern, es tat mir weh…ich war hilflos.
Ich suchte im Internet was man noch tun könnte bei Depressionen, sprach mit Psychiater und Psychologen die ich kannte, was ich sonst tun könnte, aber ich bekam nicht die Antworten die ich wollte…Wir kauften ein Trampolin, weil ich gelesen hatte dass es gut für die Psyche wäre, doch sie machte das nur ein paarmal…
Wir trainierten Relaxation, Atemtechniken, Visualisieren, Entspannungstechniken etc.. etwas musste ihr doch helfen.
Doch sie schlief nicht mehr gut, wachte früh morgens auf und ging dann sofort alleine spazieren.Ich machte noch ein Termin in einer Klinik für eine Therapie für sie, den sie hatte nach dem Tag X
Ich suchte nach Hilfe, einige gaben Ihr ein Termin, Psychiater, Psychologen..
Sie hatte Termine mit ihrem Psychiater über Skype, ging auch zu einer Psychologin die aber nach 4 x die Sitzung beendete: Sie wäre mit ihrem Latein am Ende……meine Frau soll sich ein Fahrrad kaufen!
Wir spielten Szenarien durch wenn sie nicht mehr arbeiten ginge, wie das wäre.
Da kam der Tag x: Ich kam Mittags nach Hause und bemerkte beim eintreten in die Wohnung dass etwas nicht stimmte, ich sah mich um, lief die Treppe rauf und fand sie……
Sie hatte eine Lösung gefunden…sie beendete ihr Leben.
Man kann es nicht in Wörter fassen, den Schmerz, dass warum, was wäre wann ich zu Hause geblieben wäre…viele unbeantwortete Fragen.
Wie kam es dazu: Probleme auf der Arbeit, Lokdown, Depression, Termine über Skype, sie wollte Hilfe bekommen die sie nicht bekam, und wählte einen anderen Weg dass sie erlösen würde. Einen Endgültigen.